HÄUSER
Fotografie
Deutschland, 2021
Fineart Druck auf Barytline Papier
Auflage: 20
Schotten dicht, Lockdown, zu Hause bleiben.
Die Anderen sind eine Gefahr.
Freunde werden nicht getroffen, Kollegen bleiben zu Hause. Draußen kann man sich anstecken. Wer weiß, vielleicht sogar tödlich.
Eine unheimliche Macht belagert uns. Ein Angriff. Ein Virus. Das Burg-Gefühl entwickelt sich, die Scholle, die Kapsel, am besten hermetisch abgeschlossen. Der Feind kommt von außen.
Die weite Welt schrumpft zur kleinen Stadt. Kein Staunen über Wasserfälle, Pyramiden oder den Grand Canyon. Dafür ratloses Rumstehen am Barbarossaplatz.
Was ein merkwürdiges, goldenes Gebäude. Hab ich es je länger als einen Augenblick angeschaut? Jetzt gefällt mir, wie sich die Sonne in der Alu-Verkleidung spiegelt. Hässlich schön, irgendwie kölsch.
Das Haus am Rhein, warum erinnert es mich an Italien? Es ist aus der Zeit gefallen, so wie wir alle aus dem Alltag gefallen sind.
Ein Haus hält sich fest an den Überresten der Nachbarbebauung. Schaut es dabei in die Ferne wie Caspar David Friedrich?
Meine Spaziergänge werden zu Safaris. Häuser zu Entdeckungen. Die sonderbare Zeit bringt mich
zu neuen Sichtweisen auf Architektur und ihre Stimmung.
Als könnte ich plötzlich fühlen, was sie sagen.
Es ist ja auch so still wie noch nie:
Wir haben Lockdown.